Teure Prüfungen von Whistleblower-Meldungen

3.500 Euro fallen für jede Meldung an

Deutsche Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen seit Sommer 2023 intern eine Meldestelle einrichten, bei der sich Whistleblower melden können. Zur Schaffung einer externen Meldestelle, die zum Bundesamt für Justiz gehört, hat sich darüber hinaus der Bund verpflichtet. Dort gibt es 29,5 Stellen, woraus sich pro Jahr Sach- und Personalkosten von drei Millionen Euro ergeben.

Private Anbieter wesentlich günstiger

Ursprünglich wurde damit gerechnet, dass jährlich 3.000 Meldungen eingehen würden. Da im Jahr 2023 lediglich 419 Hinweise gemeldet wurden, sind die Kosten pro Meldung unerwartet hoch. Auch wenn man berücksichtigt, dass das System noch unter Anfangsschwierigkeiten leide, werden von der Schätzung nur 25 Prozent erreicht. Setzt man die Kosten und die Anzahl der Meldungen ins Verhältnis, so fällt jede Prüfung mit 3.500 Euro ins Gewicht. Kosten, die der Bund zu tragen hat. Besonders gibt zu denken, dass private Anbieter diese Leistung ebenfalls anbieten – mit Kosten im unteren dreistelligen Bereich.

Unnötig und teuer

Martin Plum, CDU-Rechtspolitiker, wies bereits im Sommer auf mögliche Schwachstellen der Kalkulation hin. Er hob hervor, dass aus den Reihen der Ampelkoalition immer gesagt wurde, dass die monatlichen Kosten für einen anonymen Meldekanal 50 Euro betrügen. Die aktuellen Zahlen liegen um ein Vielfaches höher. Im Durchschnitt erfolgten bislang monatlich 28 Meldungen, was den enormen Finanzaufwand nicht rechtfertigt. Worin sich für Kritikerinnen und Kritiker zeigt, dass der – übrigens gesetzlich gar nicht vorgegebene – Meldekanal unnötig und zu teuer sei.

Bedeutung der Hinweisgebersysteme in Unternehmen

Umfragen in verschiedenen EU-Mitgliedstaaten belegen, dass Unternehmen sich für Hinweisgebersysteme entscheiden, weil sie die gesetzlichen Vorgaben erfüllen und zudem eine offenere Kultur fördern möchten. Die Befürchtung, ansonsten Schäden der Reputation und finanzielle Verluste zu erleiden, ist nachrangig.

Weitere Infos zum Thema Hinweisgebersystem

Bitte kommen Sie auf uns zu, wenn wir Sie zum Thema Hinweisgebersysteme informieren dürfen. Dieser Bereich ist eines unserer Schwerpunktthemen und wir beraten Sie sehr gern dazu. Unter Telefon 09122 6937302 oder mit Ihrer persönlichen Nachricht erreichen Sie uns direkt. 

Ihr Team von Datenschutz Prinz 

Der unliebsame Besucher im Posteingang
10 Millionen Euro Strafe für Uber

Um hier diese Inhalte zu sehen, stimmen Sie bitte zu, dass diese in die Webseite von https://www.datenschutz-prinz.de/ geladen werden.